Montag, 10. Dezember 2012

[Rezension] Die gebundenen Füße

Titel: Die gebundenen Füße
Autor: Kathryn Harrison 
Taschenbuch: 398 Seiten 
Verlag: List Taschenbuch (1. Februar 2003) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3548602983 
ISBN-13: 978-3548602981

Kurzbeschreibung:

Shanghai 1878: Der kleinen May werden im Alter von zwei Jahren die Zehen gebrochen und die Füße eingebunden, denn die »Lotosfüße« sollen nach altem Brauch ihren Heiratswert erhöhen. Aber May läßt sich ihre Eigenständigkeit nicht nehmen - auch nicht, als sie ihren Körper verkaufen muß, um zu überleben. Ihr Schicksal ist eng verflochten mit dem ihrer Nichte Alice und nur durch diese findet sie schließlich den Weg in die Freiheit. In eindringlichen Bildern beschreibt Kathryn Harrison das Schicksal dieser beiden faszinierenden Frauen und läßt staunen angesichts einer fremden Welt.
Quelle: Amazon
Meine Meinung:
Kathryn Harrison erzählt die Geschichte der kleinen May, wie ihr im Alter von zwei Jahren die Zehen gebrochen und die Füße gebunden werden, damit ein sogenannter Lotusfuß entsteht. Diese kleinen verkrüppelten Füße entsprachen zur damaligen Zeit noch einem verqueren Schönheitsideal. Wenige Jahre später wird May mit einem reichen, chinesischen Seidenhändler verheiratet, der sie aber nicht gut behandelt. Also flieht sie auf dem Rücken eines Gärtners, da sie nicht mehr laufen kann, und ihre Flucht endet in Shanghai, wo sie gezwungen wird ihren Körper zu verkaufen. Sie tut das unter der Bedingung keine chinesischen Kunden bedienen zu müssen.
Irgendwann lernt sie den jüdischen Briten Arthur kennen und verliebt sich in ihn. Gegen den Willen von Arthurs Familie heiraten die beiden. May lässt sich jedoch ihre Eigenständigkeit nicht nehmen und gibt ihren rebellischen Geist an die kleine Alice weiter. Die Freundschaft der beiden Frauen, sowie Mays Stolz werden auf eine harte Probe gestellt, als May Alice mit der Transsibirischen Eisenbahn nach London folgt. Aber eines Tages beginnt May das Wesen der Freiheit zu begreifen, dass für Alice eine solch große Rolle spielt.

Das Buch ist stellenweise von harten Wahrheiten über eine längst vergangene Zeit geprägt, aber ich finde es ist mehr als nur lesenswert. Mich beeindruckt der Hauptcharakter May, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg geht und versucht ihr Glück und ihre Freiheit zu finden in einer Zeit und einer Gesellschaft, wo Frauen zu gehorchen hatten und ihre Meinung kaum einen Pfifferling wert war. May nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand anstatt wie viele andere einfach zu gehorchen.
May ist eine starke Frau, die aber auch ihre Schwächen hat, wie jeder von uns.
Also ich kann das Buch nur Wärmstens weiterempfehlen.
 

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