Samstag, 9. Februar 2013

[Rezension] Friedhof der Kuscheltiere

Titel: Friedhof der Kuscheltiere
Autor: Stephen King 
Taschenbuch: 608 Seiten 
Verlag: Heyne Verlag
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3453435796 
ISBN-13: 978-3453435797 
Originaltitel: Pet Sematary

Kurzbeschreibung:
Die Creeds, eine junge Familie, ziehen von Chicago ins idyllische Kleinstädtchen Ludlow im US-Bundesstaat Maine. Der Ort scheint paradiesisch: Fast abgeschieden von der Zivilisation grenzt ihr wundervolles Zuhause an ein schier unendliches Waldgebiet. Nur eine am Haus vorbeiführende Schnellstraße stört die Idylle. Familienvater Louis lernt den 83jährigen Jud Crandall kennen, der das Haus gegenüber bewohnt und ihm bald der Vater wird, den er nie hatte. Jud zeigt der Familie einen seltsamen Tierfriedhof, der wenige Schritte vom Haus der Creeds entfernt liegt, ein alter Ort des Todes, von Kindern angelegt, die ihre Haustiere verloren.
Es dauert nicht lange, und auch der Kater Winston Churchhill wird von einem auf der Schnellstraße dahinrasenden Truck überfahren. Damit beginnt für die Creeds eine Achterbahnfahrt des Grauens. Louis traut sich kaum, seiner Tochter Ellie von dem Verlust zu erzählen. Da zeigt Jud Louis einen Weg, Totes ins Leben zurückzuholen -- so scheint es zumindest. Doch die Toten kommen verändert zurück.
Friedhof der Kuscheltiere ist ein wahrhaft grausames Buch. Stephen King zwingt den Leser nicht nur zu einer schmerzhaften Auseinandersetzung mit Tod und Verlust aus verschiedenen Perspektiven. Durch die Einbeziehung des Übernatürlichen gelingt es King außerdem, beim Leser das ganze Spektrum negativer Emotionen zu erzeugen: Trauer, Frustration, weil dem Bösen scheinbar nicht beizukommen ist, Aggression, schleichende Angst, die schließlich zu lähmender Gewißheit wird, Furcht und zuletzt nacktes Entsetzen.
Damit ist Friedhof der Kuscheltiere ein Meisterwerk des Horrors, das jedoch aufgrund der Schilderung des übernatürlichen, namenlosen Entsetzens sicher nicht in Kinderhände gehört. Ein Buch mit Alptraumgarantie. --Erik Möller -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Quelle: Amazon

Meine Meinung:
Louis Creed zieht mit seiner Familie in die idyllische Kleinstadt Ludlow, wo er eine Stelle im Krankenhaus bekommt. Die Familie lebt sich schnell ein, auch wenn für Creed die Arbeit auf der Krankenstation mit einem Schock beginnt, da ein angefahrener Jogger dort verstirbt.
Dieser warnt ihn vor einem in Ludlow gelegenen Tierfriedhof und führt ihn als Geist in der folgenden Nacht dorthin. Creed denkt, er hat dies nur geträumt und denkt nicht weiter darüber nach.
Als seine Frau mit den Kindern bei ihrer Familie ist, wird der Familienkater Church von einem Auto überfahren und sein Nachbar Jud Crandall führt Louis noch am selben Abend zum Tierfriedhof, um den Kater zu beerdigen. Zu Louis’ Überraschung führt er ihn jedoch auf ein verstecktes Felsplateau hinter dem Tierfriedhof, einen Friedhof der Mi'kmaq-Indianer.
Am nächsten Tag kehrt der Kater von den Toten zurück und hat beunruhigende Veränderungen durchgemacht, welche die Familie allerdings nur unbewusst wahrnimmt. Er tötet zum Beispiel seine Beute auf sehr sadistische Weise.
Kurze Zeit später wird Gage, der Sohn von Louis Creed, ebenfalls überfahren und kurz nach der Beerdigung schickt Louis seine Frau zu ihrer Familie, nachdem er eine folgenschwere Entscheidung getroffen hat. Er gräbt die Leiche seines Sohnes aus und bringt sie auf den alten Indianerfriedhof, obwohl er eindringlich von Jud davor gewarnt wird.
Währenddessen ist Rachel durch Träume und Fantasien ihrer Tochter und ein eigenes ungutes Gefühl gewarnt und macht sich auf den Weg zurück nach Ludlow. Louis legt sich nach seiner anstrengenden Unternehmung mit Schmerzen ins Ehebett und schläft ein. Gage kehrt, wie schon zuvor Church, zum Haus zurück. Er tötet Jud auf grausame Weise mit einem Skalpell seines Vaters. Seine Mutter Rachel hatte in der Nacht mit Jud telefoniert und dieser bat sie ihn als erstes zu besuchen, wenn sie in Ludlow angekommen sei. Sie begibt sich also in Juds Haus und wird ebenfalls Opfer von Gage, da sie in ihm nichts Böses, sondern immer noch ihren kleinen Sohn sieht.
Kurz darauf erwacht Louis aus seinem Schlaf und bemerkt das verschwundene Skalpell. Er nimmt mehrere Giftspritzen und schläfert zunächst Church damit ein. Als er ins Nachbarhaus geht und die Leichen von Jud und Rachel vorfindet, tötet er Gage, indem er ihn mit der zweiten Spritze niedersticht. Anschließend brennt Louis das Nachbarhaus nieder.
Er glaubt, dass sein Sohn nur böse wurde, weil er zu lange nach seinem Tod auf dem Felsplateau begraben wurde. Weil seine Frau erst vor kurzem gestorben war, beerdigt er sie auf dem Felsplateau. Der Roman endet mit Rachels Rückkehr und lässt offen, ob auch sie von dem bösen Geist besessen ist, der zuvor Church und Gage bewohnte.


Ich kann der Kurz- bzw. Produktbeschreibung von Amazon nur zustimmen. Dieses Buch ist auf seine Art und Weise wirklich grausam, denn die Art und Weise, wie man sich mit dem Tod auseinandersetzen muss, wenn man dieses Buch liest, jagt einem Schauer über den Rücken, lässt einen vor Angst zittern und man bekommt wirklich ein geballtes negatives Emotionsspektrum vor den Latz gehauen, weil der Tod in diesem Buch nicht unbedingt Erlösung verheißt, sondern die auf dem Indianerfriedhof begrabenen Toten zurückkehren und einem das Leben zur Hölle machen.
Mir hat schon der Film Angst gemacht, aber das Buch übertrifft den Film noch um Längen. Filme können den Horror, den Stephen King mit Worten auszudrücken vermag, nicht mit Bildern darstellen. Mein Kopfkino ist da beim Lesen hundertmal schlimmer. 
Allein für diesen Horror bekommt das Buch 5 von 5 Punkten.

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